Die Wirkungen der Orthesen:

Orthesen wirken –
stabilisierend bei:
- Gelenkdegenerationen (z. B. Arthrosen, Bandlockerungen, …) als auch bei Gelenksschäden durch akute Verletzungen (z. B. Bänder – und Sehnenrisse, Kapselverletzungen, entzündliche Zustände aller Art)
- Pseudarthrosen (nicht wieder zusammengewachsene Knochenbrüche) als auch frische Frakturen
- Lähmungen
führend bei:
- Bänderdehnungen, X oder O-Stellungen
entlastend bei:
- schweren Knorpelschäden
beschrieben
Die Folgewirkungen der Orthesen:

- Die Schmerzen, beispielsweise bei degenerativen Erkrankungen, Entzündungen als auch frischen Verletzungen können gelindert werden.
- Der Lauf kann wieder funktionell genutzt werden.
- Dadurch werden Schonhaltungen reduziert und das Wundschleifen u./o. ein gleichzeitiges Umknicken der Pfote ausgeschlossen.
- Da die betroffene Extremität von der Orthese bedeckt ist, besteht keine Gefahr des Wundbeißens u./o. Wundleckens durch das Tier selbst.
- Durch die stabile Fixierung in der Funktionsstellung des Laufes
⇒ werden Sehnenverkürzungen entgegengewirkt.
⇒ wird die Heilung gefördertUnterschenkel-seitige Öffnumg - Da die Extremität wieder in das Bewegungsspiel
eingebunden wird,
⇒ regt die Wirkung des Kreislaufes und des Muskelspiels
den heilungsfördernden Stoffwechsel an.
⇒ stimuliert der Wechsel von Be- und Entlastung das
geschädigte Areal zum Gewebsaufbau.
- Da die Extremität wieder in das Bewegungsspiel

Ist eine vollständige Ruhigstellung des betroffenen Gelenkes nicht notwendig, können in die Orthesen mechanische Gelenke eingebaut werden, die der betroffenen Extremität eine kontrollierte physiologische Beweglichkeit ermöglichen.
Dabei erreichen wir:
- ⇒ eine Führung des Gelenkes bei instabilen und lockeren Bändern.
- ⇒ dass ein Abknicken des Gelenkes nach innen oder außen im Sinne des X- oder O-Beines (Varus o. Valgus-Stellung) bei rechtzeitiger Orthesenversorgung nicht mehr möglich ist.
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Führungs- und Passformnut an der Unterschenkel-seitigen Öffnung ⇒ durch die gesteigerte Aktivität des betroffenen Laufes beim Bewegungsspiel eine natürliche Stabilisierung durch den Muskelaufbau, und den, wenn auch deutlich langsamer wirkenden, Trainingsreiz auf Bänder und Knorpel. Somit können wir das Fortschreiten von Arthrosen deutlich einbremsen und das Belaufen von Treppen und Steigungen geht wieder leichter.
- ⇒ eine Förderung des nervalen Reflexbogen – Zusammenspiels zwischen den Sensoren (Propriozeptoren) , Rückenmark und Muskelansteuerung. Dadurch wird der Lauf aktiv durch die eigeneMuskulatur stabilisiert.
Die Funktionsweise der Orthesen:
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Unterschenkel-seitige Öffnung vor dem Schließen Durch möglichst großflächige, der anatomischen Form des zu fassenden Körperteiles angepasste Flächen, können wir stützend, führend und auch entlastend einwirken. Dadurch üben wir Druck über die Haut auf den Knochen aus, über den wir Einfluss auf Gelenksstellungen und Bewegungsabläufe nehmen können. Um die Haut vor zu hohen Druck- und Scherbelastungen zu schützen, werden geeignete Polster eingebaut. Trotz allem werden sich im Gebrauch manchmal Druck- und Scheuerstellen an der Haut nicht immer ausschließen lassen, welche dann Nachkorrekturen nötig machen.
Hier eine Auswahl der möglichen Gründe für Nachkorrekturen: - Schonhaltungen
- Stellungsänderungen
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Belastungsänderungen ( zunahme/abnahme),
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Belastungswechselwirkung
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Verschlechterung des Gesundheitszustandes,
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Volumenverlust oder Volumenzunahmen,
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Diabetische Erkrankungen
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Autoimmunkrankheiten (Borreliose, Leishmaniose, Lupus, M.
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Cushing, Polyarthritis, …)
Grundsätzlich problematisch kann eine Orthesen-Anwendung in folgenden Fällen sein: -
Hauterkrankungen die die Haut sensibler und Wund- empfindlicher machen
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Hunde mit stark sensibler Haut (z. B.: alle Windhunde, alle weißhaarigen Hunde und Rassen)
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Autoimmunkrankheiten (Borreliose, Leishmaniose, Lupus, M. Cushing, Polyarthritis, …)
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sensibles Narbengewebe,
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Cortisonsubstitution
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Verletzungen von Lymphbahnen
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trophische Störungen
Eine Auswahl der möglichen Indikationen:
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Achillessehnenabriss/ Kapselabriss
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Altersschwäche
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Arthrose / arthrotische Gelenksveränderungen
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Ausbruch von Platten/Schrauben
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Bänderriss / -Dehnung
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Bandrupturen oder Teilrupturen in den Kniegelenken
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Bandscheibenvorfall /Folgeschäden nach Bandscheibenvorfällen
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Cauda Equina
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Degenerative Myelopathie (DM)
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Ellbogendysplasie
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Entlastungsorthese des gesunden Laufes bei Amputationen oder
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Fehlstellung der Gegenseite
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Entzündungen
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Fehlstellungen
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Frakturen / Pseudarthrosen
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gelockerte Arthrodese
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Hüftdysplasie
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inoperable Achillessehnenanrisse
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instabiles Gelenk / Wackelgelenk
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Knorpelläsionen (operativ oder konservativ)
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Lahmheit
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Paresen / Schlaffe und spastische Lähmungen (durch Nervenschädigungen)
z.B. Nervus brachialis, N. radialis, N. ulnaris, N. plantaris, N.peroneus, N.ischiadicus, Spinalkanalverengung, Cauda Equina -
Sehnenhypotrophien, mit Durchtrittigkeit, Überstreckung (Hyperextension) oder Überköten
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Überköten / Durchtrittigkeiten
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unterstützende Rehabilitation von operierten Frakturen/Gelenkversteifungen
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Vermeidung der operativen Versteifung von Tarsalgelenk/Carpalgelenk
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Wundschleifen der Pfote
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Wundschutz für Pfoten
Konstruktionsmerkmale von Orthesen:
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⇒ Typ 1:
halbschaliges, nur die Laufvorder- oder -hinterseite umfassendes, festes Formelement durch Klettbandagen adaptiert. -
⇒ Typ 2:
vollschaliges, einteilies, den Lauf zirkulär umfassendes, festes Formelement durch Klettbandagen adaptiert. -
⇒ Typ 3:
Vollschaliges, mehrteiliges festes Formelement in Nut + Feder-Technik, mit schaftförmig festem Innenumfang mit Klettbandagen oder Schraubring-Adaption. Eine Schraubring-Adaption ist hier möglich, da sich der Orthesenschaft nicht unter das vorgegebene Maß einengen lässt.Ergänzende Details: -
Gelenke
⇒ Orthesen können auch über mehrere Gelenke konstruiert werden. Jedoch sollte der Oberschenkel eine feste Weichteildeckung haben und mindestens 2-mal länger sein als der größere Längsdurchmesser, um ausreichend auf den innenliegenden Oberschenkelknochen wirken zu können. - Pelotten (spezielle Polster)
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Korrektur-, Quengelzüge
Orthesen-Anfertigung:
Die eingehende Besprechung der Hilfsmittelart erfolgt bei einem Termin in meiner Werkstatt. Dabei werden auch Maße genommen und bei Bedarf einen Gips-Negativabdruck angefertigt. Die Termindauer liegt bei etwa 1 bis 2 Stunden.Bei einem zweiten Termin wird das im Rohbau befindliche Hilfsmittel exakt angepasst. Das kann 1 bis 3 Stunden dauern.
In den meisten Fällen werden wir mit diesen beiden Terminen auskommen. In besonderen Fällen können aber auch weitere Erprobungstermine notwendig werden.Das Hilfsmittel wird nach etwa 2 – 6 Wochen fertig gestellt sein.Orthesen-Preise:
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nach individueller Ausführung
Garantie:
GewährleistungDie gesetzliche Gewährleistungsfrist beträgt für Maßanfertigungen 6 Monate, und gilt ausschließlich für Material und Verarbeitungsfehler.Die Passform Garantie wird für 6 Wochen gewährt, und bezieht sich nur auf Druckstellen, wie sie bei intaktem, belastbarem Haut und Weichteilgewebe bei einer Erstanpassung eines Hilfsmittels vorkommen können, und die sich bei Änderung der Druckanlagen beseitigen lassen.Nicht der Garantie unterliegende Problemfälle: -
Veränderungen wie Gewichtszunahme / Abnahme,
Kontrakturen -
Druck- und Scheuerstellen durch eine vorhandene Schonhaltung ausgelöst, die sich mit Gebrauch des Hilfsmittels verändern kann und / oder die Gliedmaße nach und nach wieder stärker belastet wird.
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Schonhaltungen die sich mit Gebrauch des Hilfsmittels zurückbilden können ebenso Druckstellen auslösen
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Hautsensibilität bei Diabetes
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Eine sich verändernde Statik der erkrankten Gliedmaße
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Kontrakturbehandlung oder Sehnendehnung über Quengelzüge wobei mittels Zugkräften die Stellung korrigiert werden muß.
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Nachamputationen
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Anschwellen eines Gelenkes durch fortschreitende Arthrose, Rheuma oder Cortisonbehandlung
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Gewichtszunahme oder -abnahme, Arthrophie somit veränderte Passform
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hochsensible Partien an Amputationsnarben
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schlecht heilende Wundstellen
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Druck- und Scheuerstellen, die durch Fremdkörber (Staub, Steinchen, Aststücke, …)zwischen Haut und Orthese entstanden sind.
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Falsches Anlegen der Orthese. z.B.: zu fest, zu locker oder falsch positioniert.
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ähnliche Ursachen die nicht im direkten Zusammenhang einer Erstanpassung stehen